Warum sollten Sie Franchisegeber werden?
Unternehmensplanung für den Aufbau eines Franchise-Systems
Franchising bietet Unternehmen die Chance auf schnelles Umsatzwachstum bei überschaubarem Einsatz eigenen Kapitals und eigener Arbeitskapazität. Der Aufbau eines neuen Franchisesystems ist aber wesentlich komplexer als eine normale Gründung oder Betriebserweiterung. Die Planung zielt auf zwei ganz unterschiedliche Märkte, nämlich den Markt für Produkte oder Dienstleistungen, die von den Franchisenehmern angeboten werden sollen sowie den Markt für Existenzgründer, auf dem in Deutschland mehr als 1.000 Geschäftskonzepte konkurrieren. Franchisegeber erreichen die Gewinnzone erfahrungsgemäß erst nach einem Zeitraum von 2 – 5 Jahren. Für den Unternehmer ist es wichtig zu wissen, wie hoch der Kapitalbedarf ist, welche Gewinne zu erwarten sind und welche Risiken bestehen. Diese Informationen braucht er in Form einer Unternehmensplanung, bevor er in das System investiert. Auf folgende Punkte ist beim Systemaufbau besonders zu achten:
Dokumentation der Pilotphase
Ausgangspunkt der
Unternehmensplanung ist die Dokumentation der Erfahrungen des Pilotbetriebes.
Die Führung wenigstens eines Pilotbetriebes über einen angemessenen Zeitraum vor
Gründung seines Franchise-Netzes wird im Ehrenkodex des Deutschen
Franchise-Verbandes unter den Pflichten des Franchisegebers an erster Stelle
genannt. Die Gründe für den Erfolg des Pilotbetriebes sind genau zu
identifizieren und zu beschreiben.
Einnahmenplanung
Die Einnahmenplanung erfordert ein
schrittweises Vorgehen: Unter Berücksichtigung von Erfahrungen des
Pilotbetriebes werden die zukünftigen Einnahmen der Systemzentrale aus dem
Expansionsplan und der erwarteten Umsatzentwicklung künftiger Franchisebetriebe
kalkuliert.
Kostenplanung
Ausgangspunkt der Kostenplanung ist die
Definition der Aufgaben bzw. Dienstleistungen der Systemzentrale im Rahmen der
Partnerbetreuung, hinzu kommen Aufgaben im Rahmen der Systemweiterentwicklung.
Hieraus und aus den vorher definierten Expansionszielen leitet sich die
notwendige Infrastruktur (Raumbedarf, Personal, Betriebsausstattung) der
Systemzentrale ab. Gerade in der Anfangsphase sollte jedoch immer versucht
werden, fixe Kosten zu begrenzen und Dienstleistungen einzukaufen. Darunter darf
aber keinesfalls die Qualität der Betreuung leiden.
Kapitalbedarfsplanung
Der Kapitalbedarf wird durch die
Anforderungen an die Infrastruktur der Systemzentrale bestimmt.
Betriebsmittelbedarf
Zur Sicherstellung der notwendigen
Liquidität des Systems ist eine exakte Ermittlung des
Betriebsmittelbedarfs erforderlich. Sie sollte dynamisch anhand monatlicher
Vergleiche der erwarteten Einzahlungen und Auszahlungen erfolgen.
Ertragsvorschau
Die Ertragsvorschau bildet schließlich
die endgültige Grundlage der Entscheidung über den Aufbau des Franchisesystems.
Ohne die sorgfältige Lösung der vorhergehenden Schritte der Unternehmensplanung
ist eine realistische Einschätzung der Ertragserwartungen jedoch
unmöglich.
Zeit- und Arbeitsplan
Letzter Schritt der
Unternehmensplanung ist der Entwurf eines Zeit- und Arbeitsplans für die
erforderliche Arbeiten bis zur Eröffnung des ersten Franchisebetriebes. Da
logische und zeitliche Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Arbeitsschritten
existieren, empfiehlt sich hierfür die Anwendung der Netzplantechnik.
Quelle: Jens Syring, Unternehmensberater
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